Heutzutage gibt es im Netz der sozialen Medien quasi nichts, was es nicht gibt. So tümmeln sich auf Instagram und Co. mittlerweile unzählige Petfluencer, wie man die einflussnehmenden Haustiere mit eigenem Social-Media-Kanal in der Szenesprache liebevoll getauft hat. Doch verwundet es hier kaum, dass auch Kritikerstimmen immer lauter werden. Wie also konnte es überhaupt zur Entstehung von Petfluencern kommen?
Influencer mit tausenden Followers sind bei Unternehmen gefragter denn je. Sie verdienen durch Produktplatzierungen in ihren Bildern und Videos enorme Summen, während die Unternehmen von der Reichweite und der Beliebtheit des Influencers profitieren. Die eigene Reputation wird aufrechterhalten, indem einzigartige Stile entwickelt werden und die Bindung zwischen Influencer und Follower stetig vertieft wird.
Sind Petfluencer die neuen Influencer?
Tatsächlich ist es nichts neues, dass Unternehmen Tiere in ihre Werbekampagnen integrieren. In bestimmten Branchen erscheint genau dies auch unverzichtbar: so zum Beispiel für die Werbung eines Herstellers von Tierbedarf. Wir deutschen lieben unsere Haustiere, das steht völlig außer Frage. Gerade deshalb gelingt es den Werbetreibenden auch, mit ihnen die Emotionen der Tierbesitzer zu wecken und die Verkaufszahlen eines Produkts anzukurbeln.
Große Augen, putzige Laute – süße Tiere schaffen es einfach immer wieder, unsere Aufmerksamkeit zu erlangen. Deshalb haben sich mittlerweile sogar einige Werbeagenturen ausschließlich auf die Werbung mit den Vierbeinern spezialisiert. Die Nachfrage seitens werbetreibender Unternehmen steigt kontinuierlich hierzu weiter an. Ein verheißungsvoller Zukunftsmarkt der Werbeindustrie? Zumindest momentan deutet alles darauf hin. Die Petfluencer erobern die sozialen Netzwerke.
Wie ein Haustier zum Petfluencer wird
Petfluencer zeichnet meist eine spezielle Eigenschaft aus. Das kann zum Beispiel ein außergewöhnliches Aussehen sein. Zum „Petfluencen“ braucht es dann letztlich nicht viel: hierzu werden einfach Fotos oder Videos der putzigen Tiere in Alltagssituationen oder auf Reisen gemacht, die häufig ulkig anmuten. Als wohl bekanntester und einer der ersten Petfluencer im Netz gilt Grumpy Cat. Rund um die immer griesgrämig schauende Katze hat sich ein riesiges Meme- und Merchuniversum gebildet. Auch ein Igel hat kürzlich die 1-Million-Follower-Marke auf Instagram geknackt. „Mr. Pokee“ spielt damit weit oben in der Influencing-Liga. Doch passen profitorientierte Social-Media-Kanäle auch mit dem allgemeinen Tierwohl zusammen? Hier gehen die Meinungen weit auseinander
Petfluencer in der Kritik
Auch Petfluencer sind Tiere durch und durch. Es ist alles andere als artgerecht, sie in beengte Kleidung zu hüllen oder mit Absicht zu erschrecken, um ein vermeintlich lustiges Video zu kreieren. Nutzer sollten daher stets abwägen, ob sie einem Post ein Like erteilen, oder stattdessen womöglich sogar den Beitrag melden sollten. Es geht auch ohne die Objektivierung der Tiere: selbst ungestellte Bilder können uns regelmäßig ein Lächeln ins Gesicht zaubern, ohne dass dafür ein (Haus-)tier leiden musste. Herrchen oder Frauchen sollten nicht vergessen, dass es sich bei ihrem Haustier um ein Lebewesen handelt, nicht aber um eine reine Gelddruckmaschine.